Deathfestival Specials
“Specials” sind Angebote auf dem Deathfestival, die parallel zu den Workshops stattfinden. Besondere Erfahrungen, Beratungen, Zeremonien.
Schau einfach, was für dich passend ist!
Seelenball // Happy Skulls // Sterbevorbereitung // Gefühle Kneten // Die letzte Geste // NADA-Ohrakupunktur //Trauergespräche // Hör-Reise // Video Interviews // Sprechen über Sexualität // Gespräche zu Schwangerschaftsverlusten // Pop-Up-Praxis
Seelenball - Tanz und Tempelritual im Zwischen-Raum zu neuer Lebendigkeit
Samstag, 17. Januar, 22:00 Uhr
von Lustwerkstatt
Wo der Körper abfällt, tritt Trauer, Einsamkeit und Erleichterung ein. Die Seele, dieser körperlose Teil von uns, bekommt Raum. Wir begleiten sie auf ihrer Wanderung in die Gefilde der tanzenden Erneuerung. Dabei hegen wir etwas Spott für das Vergangene, etwas Demut vor dem Kommenden und etwas Lebendigkeit für das Jetzt.
Foto: Mart Productions
In drei großen Szenen und Musikräumen wirst du zum Ball der Seelen eingelassen und angeleitet. Mache dich bereit auf eine innerlich-äußerliche Reise ohne Neid und Ego, ohne Wenn und Aber, ohne Tod und Teufel. Genieße den Zwischen-Raum, der sich dir bietet.
Sei um spätestens 22 Uhr an der Schwelle des Todes, um dich hinüberführen zu lassen in den Ballsaal des reinen Seins. Jede Art von Kleidern ist richtig und falsch zugleich. Trag sie mit Fassung.
Der Abend ist sphärisch-sinnlich, aber nicht sexuell oder kinky. Sollten deiner Seele noch Reste von sündigem Verhalten anhaften, ist das aber tolerierbar. Das Fegefeuer biegt das hin.
Bring ein transparentes Tuch mit. Größe und Materialität egal. An der Schwelle des Todes wirst du es brauchen, bzw. eines von uns bekommen.
Der Abend baut auf deine Fähigkeit, nicht zu wollen und ganz zu sein. Es gilt ein striktes Redeverbot und eine beschränkte Berührungspflicht. Alles andere erfährst du vor Ort.
Ausstellung: Happy Skulls
Die Serie „HAPPY SKULLS“ hat als Basis immer einen Schädel bzw. einen Totenkopf. Ausgehend vom Umriss und der Anordnung von Augenhöhlen, Nase und Zähnen wird nach Motiven gesucht, bei dem dieses Schema übertragen werden kann.
Der Totenkopf - schon immer ein beliebtes Motiv in der Kunst und der Popkultur - zeigt sich auch als Piratenzeichen, oder als allgemeines Symbol für Gefahr, Gift und natürlich den Tod.
Bei den „HAPPY SKULLS“ erscheint er aber bewusst fröhlich und will ihm ein wenig den Schrecken nehmen. Außerdem sollen die unterschiedlichsten Motive und Varianten auch auf die Vielfalt des Lebens verweisen.
Steht der Tod auch am Ende - zumindest des irdischen Lebens - so soll die Zeit zuvor doch möglichst voller Freude genutzt werden.
So zeigen sich die „HAPPY SKULLS“ in Formen der Natur - als Baum, Schmetterling oder Apfel, oder in Formen der Technik, wie einer Kamera, Tonband oder einer Schreibmaschine.
In der Architektur tauchen sie in Gestalt berühmter Bauwerke auf und die Kunstgeschichte wird durch unterschiedliche Stile bekannter Künstler zitiert.
Sterbevorbereitung mit ‘Instant-Die‘: ein Erfahrungsraum zum Loslassen
mit Julia Funk, delta RA'i und Claudia Löwen
Geburtsvorbereitung ist uns vertraut. Wir fühlen vor, wie ein neu entstandenes Leben in unsere Welt übertritt. Was dieser Geburtsprozess auch für unseren Körper bedeutet.
Jede/r von uns wird sterben und damit den eigenen Körper auch wieder verlassen. Doch wie fühlt sich das an? Wie sind wir darauf vorbereitet, uns von unserer eigenen Körperhülle zu verabschieden?
Das ‘Instant-Die‘-Team bietet einen geschützten, ruhigen Raum zum Hineinspüren in diese „Geburt-rückwärts-Reise“. Eine individuelle Erfahrung, ohne Worte, mit Hingabe.
Gefühle Kneten
mit Catherine Marten und Maurice Hauser
Leben heißt auch Abschied. Ein geliebter Mensch stirbt, ein gemeinsamer Weg endet. Und plötzlich ist da Leere, Schmerz, Wut oder Sprachlosigkeit. In solchen Momenten dürfen unsere Hände übernehmen, was Worte nicht fassen können.
Foto: Marie Dzingel
Beim Kneten gibst du deinen Gefühlen eine Form – ganz ohne Regeln und Vorgaben. Vielleicht entsteht ein fester Kloß, eine zerbrechliche Figur, eine chaotische Form. Alles darf sein. Knete einfach drauflos!
Knete verändert sich, genauso wie unsere Gefühle. Beim Modellieren entsteht ein Raum für Erinnerung, Veränderung, Abschied und alles, was nicht in Worte passt. Was du formst, kann dir Halt geben und dich an etwas erinnern – für jetzt, für später, für den weiteren Weg.
Die letzte Geste
mit Vanessa Langer
In vielen Kulturen ist die Zuwendung zum Körper nach dem Tod sowohl eine intime als auch eine kollektive Geste, die von Erinnerung und Überlieferung geprägt ist. Bei Bestattungsriten geht es nicht nur um die körperliche Vorbereitung: Sie sind ein Übergangsritual.
Im Westen wurden diese Gesten nach und nach auf technische und hygienische Verfahren reduziert, was eine medizinisierte Beziehung zum Tod widerspiegelt, die einen Großteil ihrer symbolischen Bedeutung und emotionalen Tiefe verloren hat.
Meine Installation eröffnet einen performativen Raum, der der Waschung des Körpers gewidmet ist und zu einer sinnlichen Erfahrung einlädt: beobachten, teilnehmen, hinterfragen.
Dieses performative Ritual wird zu einer Einladung, langsamer zu werden, näher zu kommen, seine universelle und kollektive Dimension zu spüren und den Tod wieder in die Kontinuität des Lebens einzuflechten.
Du kannst das Ritual mit einer Partnerperson oder innerhalb einer bestehenden Gruppe erleben. Oder du entscheidest dich dafür entweder zu empfangen oder es jemandem anzubieten.
Kollektives Ruhen und Lesen mit NADA
mit SAKO
Eine ruhende Insel im Festivalfluss: Dieses 60-minütige Special öffnet einen gemeinsamen Raum, in dem NADA-Ohrakupunktur, sanftes Zur-Ruhe-Kommen und leises Lesen ineinandergreifen.
Die NADA-Methode – bis zu fünf feine Nadeln pro Ohr – ist eine Community-basierte Praxis, die seit den 1970ern besonders in queeren Kontexten als Werkzeug für Regulation, Trauerprozesse und kollektive Fürsorge genutzt wird. Sie schafft einen ruhigen Zwischenraum, frei von äußeren Anforderungen, in dem Körper, Atem und Nervensystem in ein gemeinsames Schwingen finden können.
Für das Death Festival verweben wir diese Praxis mit einer kleinen Library zu Tod, Trauer und Sterblichkeit. Während die Nadeln wirken, entsteht ein stiller Resonanzraum: jede Person für sich, und doch spürbar verbunden. Ein Ort für leisen Trost, für Nachhall, für ein kurzes Ausruhen von der Welt – getragen von Gemeinschaft.
Facilitation:
Sako begleitet Euch durch die Session, setzt die Nadeln und bietet eine kurze Einführung in die Praxis. Im Anschluss steht Sako für Fragen, AfterCare und den Austausch von Tools zur Verfügung. Sako arbeitet als anerkannte:r Heilpraktiker:in, Care Artist, Akupunkteur:in und Körpertherapeut:in.
Gesprächsangebot zu Trauerthemen
mit Jessica Zeckert
Ein Festival zum Thema Tod und Sterben kann bei Menschen durchaus alte, aktuelle und vielleicht auch bevorstehende Trauer triggern.
Jessica Zeckert, ausgebildete Trauerbegleiterin, wird während des Festivals vor Ort sein und bietet Unterstützung in Form von Gesprächen oder auch körperorientierten Methoden an. Was immer gerade dran ist.
Deine Zeit ist gekommen…
mit Nana Bardawilia
Eine Hörreise durch deinen Körper in den letzten Momenten.
Was genau passiert im Körper, wenn dieser langsam loslässt? Lausche in dich hinein...
Fortlaufend während des Festivals, für Einzelpersonen, Gesamtzeit ca. 10min.
Nana und Nico sind währenddessen anwesend, und auch nach der Reise weiterhin für dich da.
Was ich noch sagen wollte - Video-Interviews
mit Tobias Zwior
Tobias ist auf dem Deathfest mit seinem Projekt “Was ich noch sagen wollte” vertreten. Stell dir vor, Du wirst den morgigen Tag nicht mehr erleben. Was würdest Du vorher noch sagen wollen? Was möchtest Du den Gästen auf deiner eigenen Beerdigung noch mitteilen? Was möchtest Du der Umwelt und Mitwelt hinterlassen?
In kleinen Interviews darfst Du im geschützten Raum, Fragen wie diese beantworten und daraus entstehen filmische Mini-Porträts - die Du zugeschickt bekommst und gerne auch teilen darfst.
Über Sexualität sprechen – ein Raum für Menschen in Trauer
Informations- und Gesprächsangebot mit Patricia. Vor Ort besteht die Möglichkeit, in vertraulichen Einzelgesprächen über Sexualität in Zeiten von Krankheit und Trauer zu sprechen sowie Fragen zu klären.
Bild: Rüdiger Bahr-Liebeskind
Gesprächs- und Unterstützungsangebot zu den Themen Schwangerschaftsverluste und Stille Geburten
Schwangerschaftsverluste oder -beendigungen in jeder Form und die damit verbundenen Trauerprozesse sind hochtabuisierte und intime Themen die von Betroffenen meist im Verborgenen und oft mit wenig Unterstützung verhandelt werden (müssen). Dies steht in krassem Gegensatz zu der hohen Zahl an Personen die diese Erfahrungen machen.
Während des Festivals gibt es die Möglichkeit in Einzelgesprächen über Erlebtes und Erleidetes zu sprechen, offene Fragen und körperliche oder medizinische Details zu klären.
Pop-Up-Praxis: Memento Mori Ritual
mit SAKO & Indira Maria
Achtung: Die Pop-Up-Praxis ist nicht direkt Teil des Deathfestivals, sie findet parallel in einem Raum im IKSK statt und kann separat gebucht werden.
Foto: Lars Gödeke
Ein temporärer Raum für Erinnerung, Loslassen und Manifestation. Dieses intensive Ritualformat lädt dich ein, gemeinsam mit Körperarbeit und achtsamem Gespräch eine Reise in die Erinnerung an Verstorbene oder Verlassene zu unternehmen. Über Cupping und/oder Gua Sha werden innere Blockaden, die sich über die Zeit durch wiederkehrende Bewegungsmuster manifestiert haben, spür- und sichtbar gemacht. Dein Körper wird zur temporären Landkarte, die deine Geschichte, Spannungen und Emotionen offenbart.
Im Gespräch öffnen wir den Zugang zu einer besonderen Qualität dieser Beziehung – einem Gefühl, einer Geste oder einem inneren Fragment, das weiterleben möchte. Aus diesem entsteht ein Symbol, das deine Erinnerung trägt und transformiert. Indira Maria sticht dieses Symbol als kleines, individuell gestaltetes Tattoo – mit oder ohne Farbe – unter deine Haut. Dieses Tattoo ist ein Manifestationsmoment, eine dauerhafte Spur deiner Intentionen, Zärtlichkeit und des Loslassens.
Die Session dauert 180 Minuten, kostet 365 Euro und beinhaltet Aftercare sowie eine persönliche, aufgenommene Meditation zur Begleitung der Nachwirkung. Die Pop-Up-Praxis findet in unserer Praxis am Holzmarkt, IKSK, parallel zum Death-Festival statt – ein Zwischenraum aus Ritual, Erinnerung und künstlerischer Fürsorge.
Sollte der Preis ein Hindernis sein, zögere nicht, uns zu kontaktieren – wir finden eine Lösung.
Buche Dein Ritual
Pop-Up-Praxis: in memoriam by SAKO & Indira
Connect with the artists:
SAKO Heilpraktiker:in \ Care Aktivist:in und Künstler:in \ Facilitator
IG: https://www.instagram.com/sako.sense/
INDIRA Tattoo Künstlerin \ auf schamanischer Reise \ Creatress
IG: https://www.instagram.com/inner_awakenings_